Mätes auf dem Weg nach Santiago
  17.Tag
 

08.05. Carrión de los Condes - Lédigos  23.3km

Augen zu und Durch.
Aufstehen, übermuedet, mir ist übel und ich friere. Ich zwinge mir einen Muesliriegel hinein und halte mich an der Wasserflasche (Kranwasser) fest während meine Gefährten eine Kleinigkeit zur Stärkung zu sich nehmen. Raus in die Kälte, MP3-Player an, Augen zu und durch. Bis zum eigentlichen Beginn der Via Aquitana gehen wir noch 5km stadtauswärts. Das Wetter baut mich auch nicht gerade auf. Der Himmel ist stark bewölkt, es herrscht ein rauher Wind und ich schätze mal das das Thermometer höchsten 4 Grad Celsius anzeigen würde, hätte ich Eines da. Kann aber auch an meiner Verfassung liegen das ich friere. Endlich erreichen wir den Kilometerstein der die Via ankündigt, das heißt das immerhin 5km hinter uns liegen. Der Weg zieht sich schnurgerade durch die fast baumlose, mit Getreidefeldern kultivierte Ebene. Auf halber Strecke steht eine, in Deutschland würde man "Pommesbude" sagen, in der Obst, Kaffee und Erfrischungsgetränke angeboten werden. Weit und breit kein Haus in der Nähe, eine echte Goldgrube. Nur auf Pilger zugeschnitten und völlig überteuert. Ich bleibe daher bei meinem Kranwasser, Hunger habe ich sowieso keinen. Lange bleiben wir hier nicht sitzen weil die Muskeln schnell auskühlen. Dann geht es unspektakulär weiter bis Josef eine Pause braucht um seine verdammten Blasen zu versorgen. Ihn hat es richtig übel erwischt. Dann gehen wir weiter und bald erkennen wir den Kirchturm des Friedhofs von Calzadilla de la Cueza, doch bis dahin dauert es noch immer eine lange 3/4Std. Die einzige Bodega in dem kleinen Ort ist total überfüllt. Wir ergattern uns nach kurzer Wartezeit einen Tisch, Josef trinkt sich ein Bier, Andries einen Café Solo und Silke Café con Leche. Alles was ich auch mag, doch eine Cola für meinen Magen ist alles was ich herunter bekomme, und eine genüssliche Zigarette natürlich. Da fällt dem Josef auf der er seine Kamera vermisst. Nachdem er alle seine Sachen durchsucht hatte blieb ihm nichts Anderes übrig als zur Blasenverbandsstelle zurückzugehen. Dadurch verlängert sich unsere Pause doch um Einiges, was uns allen gut tut. Hinter dem Ort gehen wir sechs Kilometer der N120 entlang und als wird den Fluss Arroyo de Fuentearriba überqueren fallen Andries und ich uns in die Arme und gratulieren und für die 400 zurückgelegen Kilometer. Die Hälfte ist geschafft! Juchhu :-) Nur die Hälfte der 1,2Mio Schritte liegen vor uns. Der Himmel klart etwas auf und Legidos ist schnell erreicht, doch kurz nach der Ankubft gießt es in Strömen und ich befürchte das das Lehmhaus, unsere Herberge, sich bald auflösen wird. Die Herberge passt sich dem Wetter an, oder andersherum? Ist auch egal, Beides baut meine Gesundheit und Gemüt nicht gerade auf. Heiß geduscht, ein langer Nachmittagsschlaf im ziemlich alten und kalten Schlafraum und Silke verpasst wegen mir das abendliche Pilgermenü. Wir bestellen uns stattdessen Nudelsuppe, wovon ich mir einen halben Teller hinein zwinge, mehr geht nicht. Das war die Via Aquitana, buenas Noches Amigos y Amigas.



Beim Start am frühen Morgen überqueren wir den Río Carrión. Habe keine Lust für´s Foto und gehe für mich weiter. Der Himmel ist bewölkt, es ist windig und sehr kalt.


Noch 5km stadtauswärts gehen um dann die................


...............12km Via Aquitana in Angriff zu nehmen.


Still gingen wir Anfangs immer weiter in Richtung Westen. Josef, Silke (verdeckt) und Andries. Jeder wusste von der bevorstenden Strecke.


So sah es die ganze Zeit aus. Immer nur geradeaus.


Auf halber Strecke stand eine Getränkebude mitten in der Prärie, unverschämt teuer, Dose Cola 3€ und der Kaffee auch nicht billiger. Ich bleibe bei meinem Kranwasser.


Die gelben Pfeile begleiten uns natürlich auch Heute.


Der Blick ins Nichts, kein Dorf zu sehen. Und Josef muss unbedingt seine Blasen versorgen, armer Kerl, ihn hats richtig schlimm erwischt. Wir warten auf ihn. In dieser Situation verliert er seine Kamera aus der Hosentasche.............


.......und behandelt, als wir die lange Strecke endlich hinter uns hatten und in Calzadilla de la Cueza etwas Wärme fanden, widerum seine Blasen und bemerkt dann das Fehlen seiner Kamera. Musste ein langes Stück zurückgehen, doch Jakobseidank lag das Teil noch in der Wiese.


Kurz vor Légidos. Rechts biege ich gleich mit Silke zu dem kleinen Ort aus Lehmhäusern ein.


Der Schlafraum der Herberge. Wir waren oben unter dem Dach untergebracht. Josef nimmts natürlich mit Humor, Frohnaturbursche. Die Räume waren sehr kalt, das Haus aus Lehm.


Mein roter Rucksack lehnt an meinem Bett. Die Schlafsäcke reichten nicht aus und so benutzten wir die Wolldecken und schoben unsere Betten zusammen.

 
   
 
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