Mätes auf dem Weg nach Santiago
  11.Tag
 

02.05. Transfer von Santo Domingo de la Calzada nach Burgos

 

Wiedersehen mit Freunden.
Schon wieder habe ich nicht mitbekommen wie sich die meisten Pilger im Raum, immerhin 31 an der Zahl, zum Abmarsch fertig gemacht hatten. Um 06:40Uhr werde ich also wach, Wilma ist noch da, ein Spanier und zwei Skandinvierinnen. Kurzer Smalltalk mit Wilma und und ich wünsche ihr einen buen Camino. Dann mache ich mich in aller Ruhe frisch.
Mein aktueller Plan sieht so aus: mit dem Bus nach Burgos, dort Thomas und Diana treffen und zusaetzlich als dritten Tag den Montag ausruhen. Besser etwas warten als zu frueh losgehen und wieder zurueckgeworfen werden. Der Bus soll mich gegen Mittag nach Burgos bringen. Im Gemeinschaftsraum esse ich eine Kleinigkeit und stelle fest das ausschließlich Fremde, hört sich schon komisch an weil doch alle Pilger auf dem Camino fremd sind, den Raum füllen. Als ich meine Stiefel aus dem Regal entnehme denke ich gehört zu haben "hey Kumpel, wo warst Du die ganze Zeit, gehts endlich wieder los?" Gegen 8Uhr verlasse ich das Refugio und hoffe das das Café Espolón auch heute Früh geöffnet hat. Doch ich habe Glück, nehme sofort den gleichen Platz am Fenster wieder ein und das Warten beginnt. Nichts tuen ist nichts für mich. Nach einer Stunde überlege ich ob ich nicht doch los gehen soll, doch die paar Meter hierhin, inklusive Rucksack, habe ich schon in den Sehnen gespürt. Drei Tage Pause müssen sein, sonst geht gar nichts mehr. Bis auf einen älteren Señor bin ich allein im Café. Etwas später schlendern drei anscheinend hochgradig betrunkene spanische junge Männer an meinem Fenster vorbei und kommen herein, steuern dann auch direkt die Theke an. Tres Vino Blanco! Kommen anscheinend von einer Party. Zwei sind noch relativ standfest, aber der Dritte kann kaum noch sprechen, geschweige denn stehen. Mit dem Weinglas in der Hand torkelt er durchs Café und gibt undefinierbare Wörter von sich. Ihm ist übel, er spuckt auf den Boden. Daraufhin schicken ihn die Kumpel zum WC doch er denkt gar nicht daran und geht nach Draußen und bleibt vor meinem Fenster stehen. Dann würgt der arme Teufel doch tatsächlich ein paar Brocken heraus. Toller Anblick! Später, als die Drei das Café verlassen wollen, nehmen sie mich wahr und kommen zu mir an den Tisch. Sie bieten mir den Volltrunkenen als Sherpa an doch ich lehne dankend ab. Kurz darauf kommen die Skandinavierinnen an meinen Nebentisch, so habe ich etwas Unterhaltung und erfahre das sie aus Schweden kommen, ebenfals auf den Bus warten und noch heute über Barcelona nach Hause fliegen wollen. Der Bus kommt um 12Uhr und die Fahrt soll nur eine Stunde dauern. Der Camino verläuft lange entlang der N120, so sehe ich die Pilger links neben mir im Regen gehen. Einen Kilometer vor Belorado erkenne ich Wilma, heute Früh noch in der Herberge verabschiedet. Die blonden Haare triefend nass vom starken Regen und ich bekomme ein richtig schlechtes Gewissen im warmen Bus. Um 13Uhr erwartet mich Diana, sie muss wieder gerannt sein, so schnell ist sie in Burgos angekommen. Immerhin 80km seit wir uns hinter Azofra getrennt hatten. Ein günstiges Hotel gesucht, Wäsche gewaschen und das Badezimmer in einen Trockenraum umfunktioniert. Den Nachmittag verbringen wir mit Thomas und schauen uns die Stadt an. So suchen wir uns eine Tapasbar und landen unwissenderweise in einer 1€ Frittenbude. Hier gibt es alles für einen Euro. Bocadillos (klein), Bier und Wein. Sehr lecker und günstig. Als wir uns den Stempel der Kathedrale holen treffen wir noch Hazel&Christopher und Christine. Am Abend geht jeder seinen Weg und es wartet ein richtiges Bett auf uns.




Gesund sehe ich da nicht gerade aus, doch ein frisch gepresster O-Saft und Café con Leche am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.


Frühstückskultur in Spanien am Sonntagmorgen. Schnell füllte sich das Café. Rechts die beiden Pilgerinnen aus Schweden.


Litfasssäule am Busbahnhof: Vom 22.April bis zum 2.Mai Oktoberfest in Logroño mit frischem Veltins.


Plaza Mayor in Burgos.


Rückansicht der Kathedrale.


Mal sehen was in der Prensa steht :-)


Mit Thomas und Diana in der 1€ Tapasbude.


Flaniermeile Paseo del Espolón, sie verläuft zwischen der Altstadt von Burgos und dem Río Arlanzón. Soweit das Auge reicht sieht man ahornblättrige Platanen die kunstvoll miteinander verwachsen sind.


Am späten Nachmittag mit Hazel&Christopher, Diana und Thomas.

 
   
 
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