Mätes auf dem Weg nach Santiago
  5.Tag
 

26.04. Puente de la Reina - Estella  23km

Tag der Brücken.
Wir sind schon wieder mit die Letzten beim Aufbruch, habe einen leichten Brummschädel wegen Gestern. Mit Voltaren von Innen und von Außen gehts meinem Fuß wieder merklich besser. Danke an Markus, Klassetyp aus dem Schwarzwald. Da heute Montag ist kann ich mich später selber mit Medizin eindecken. Wir verlassen Punte de la Reina über die berühmte gleichnamige Brücke und wenden uns an deren Ende nach links und schlagen dann rechts einen Feldweg zwischen dem Río Arga und der N111 in Richtung Logroño ein. Nach 45min erwartet uns ein kurzer aber steiler Anstieg vor Mañeru. Es ist schon sehr warm und Oben angelangt entledigen sich Alle der warmen Kleidung. In Mañeru lassen wir Markus mit seinem Handwagen und Horst hinter uns. Durch Getreidefelder und Weinberge wandern wir weiter bis Cirauqui, schon von Weitem hebt sich der kegelförmige, mittelalterlich anmutende Ort vom Horizont ab, hier ist Frühstück angesagt. Wir sitzen auf einem kleinen Platz vor einem Kiosk, treffen dort Marie-Luise und Klaus wieder. Herzliche Begrüßung, kurz erzählt wo und wann die Anderen zuletzt gesehen worden sind und bei bestem Wetter verläuft ein fester Kiesweg in traumhafter Landschaft bis Lorca. Die A12 und N111 die parallel zum Camino führen unterqueren wir mehrfach, unsere MP3-Player schlucken die Geräuschkulisse. Eine wirklich wunderbare Strecke bis Estella, nur Sonnenschein und die Landschaft in sattem Grün, etwas fürs Auge und für die Seele! Um ca 15:30Uhr sind wir in Estella. Die erste Herberge ist noch geschlossen. In der Zweiten treffen wir Gitte und Gerlinde, hier könnten wir kostenlos nächtigen aber beim Blick in die Zimmer wenden wir uns entsetzt ab. Ein Raum, nicht größer als ein normales deutsches Kinderzimmer inklusive 20 Betten. Überall liegen Klamotten herum und die Luft könnte man jetzt schon schneiden. Wie das wohl in der Nacht wird? Hier wollen wir auf keinen Fall bleiben. Wenn in der dritten und letzten möglichen Herberge alles voll sein sollte wird Diana sich ein Hotelzimmer nehmen und ich gehe neun Kilometer weiter bis Villamayor de Monjardín, trotz leichter Erschöpfung. Ok, alles geht gut und wir bekommen zwei Betten in der zweiten Etage. 16 Betten, an einem (unserem) Ende befinden sich die Toiletten und ganz hinten im Raum zwei saubere Duschen, Männlein und Weiblein gemischt, versteht sich. Für manche Leute natürlich gewöhnungsbedürftig. Nun denn. Dusche, Handwäsche im Waschbecken und dann gehen wir in das Städtchen. Apotheke aufgesucht und ein schönes Lokal direkt an einer Brücke auf der wir viele Bekannte sehen. Die Speisekarte sagt uns allerdings nicht sehr zu und so suchen wir uns eine Bar in der nur Spanier gastieren. Heute haben wir die 700km Marke unterschritten, ab Morgen nur noch 682,8km, wow!!! Am Abend sitzen wir noch gemeinsam mit jeder Menge Nationen auf einer Bank gegenüber des Herbergseinganges. Niederlande, Schweden, Belgien, Italien und Deutschland. Ein Sprachgewirr wie beim Turmbau zu Babylon. Um 21:30Uhr aufs Zimmer wegen der Nachtruhe ab 22Uhr. Das Licht war schon ausgeschaltet, die zwei österreichischen älteren griesgramigen Biker die schon bei ihrer Ankunft im Zimmer ohne zu grüßen negativ bei mir aufgefallen sind wollen wohl die Sperrstunde vorziehen! Wollen wir mal nicht so sein, und machen uns im Dunkeln fertig. Beim fertigmachen unterhält man sich natürlich, wenn auch leise. Wann aufstehen? Wie weit Morgen? Wo frühstücken und so. Da kam doch tatsächlich von einem der beiden Almöhis ein lautes "Pst"! Frechheit, ehrlich! Ich schaute Diana an und Sie mich, wir dachten beide das Gleiche. Warts ab, Dich kriege ich auch noch, Tünnes! So kam es das ich in der Nacht so gegen 03:30Uhr wach werde, bedingt durch lautes Schnarchen eines Spaniers neben mir und schräg unterhalb am Fußende von einem der Österreicher, und das in Rekordlautstärke! Ein erneutes Einschlafen war fast unmöglich. Gut, dann nutze ich eben die Zeit und gehe aufs Klo bei uns in der Ecke. Nun wusste ich das die Spülung der Toilette viel zu Laut war und damit sicher einige Mitpilger wach werden, aber egal, immer noch besser als die Wasserspülung nicht zu betätigen. So, ich also ganz leise zum WC, doppeltes Geschäft erledigt und abgezogen. Ein lautes Rauschen halt bis in den Schlafsaal, aber sofort war das Schnarchen verstummt. Und da die Spülung das Papier nicht komplett weggespült hatte gleich nochmal abgezogen. Gut das es ziemlich dunkel war im Zimmer, so konnte niemand mein breites Grinsen sehen. Schnell hoch aufs Etagenbett und vor den beiden Schnarchern bin ich doch tatsächlich noch bis 6Uhr eingeschlummert. Ein wunderbarer Tag Freunde, so kann es weitergehen. Hasta Mañana, Mätes.



Beim Aufbruch am Morgen vor der Albergue "Jakue".


Wir haben Punte de la Reina über die gleichnahmige Brücke hinter uns gelassen, traumhaftes Wetter schon am frühen Morgen.


Nach dem kurzen aber heftigen Anstieg entledigen sich Alle der überflüssigen warmen Sachen.


Straßenbeschilderung in Mañeru.


Die Aussicht auf den ersten Kaffee im mittelalterlich wirkenden Cirauqui.


Enge, schattenspendende Gassen im Ort.


Ganz lockere Pause nach den ersten 7,4 Kilometern.


Hinter Cirauqui überquerten wir diese uralte Brücke.


Überhaupt war heute ein Tag der vielen Brücken.


Auf der Schattenseite einen Apfel am Bach.


Durchgang durch Lorca. Spanien pur!


Unter der A12 gelegener kühler Tunnel.


Wegweiser nach Estella.


Die letzte Brücke vor Estella.


Kachel auf dem Gehweg in Villatuerta, in Baskisch und Spanisch.


Eine schöne Plaza in Estella.......


....die meinen Namem durchaus verdient hat :-)


Unsere Unterkunft. Im Mittelalter hatten einige Herbergen am Weg ebenso die Funktion von Hospitälern.


Gepflegtes Haus, wirklich.


Toller gemütlicher Abend vor der Herberge.

 

 
   
 
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