Mätes auf dem Weg nach Santiago
  28.Tag
 

19.05. Triacastela - Sarria  18,5km

Der perfekte Tag.
Bis 4Uhr habe ich sehr gut geschlafen. Dann wird das ganze Zimmer wach (zwei Kanadier, drei Amerikaner, ein Österreicher, ein Engländer und ich) weil von Draußen ein Hund dermaßen laut bellt und auch bis 6Uhr nicht mehr aufhöhrt das ich glaube das diese Töhle seine Schafherde gegen einen Wolf verteidigt. Na gut, auf Toilette, MP3 aufs Ohr und halb schlafend und halb wach die Zeit bis 6Uhr totschlagen. Als Irgendjemand pünktlich das Licht im Zimmer einschaltet ist es Draußen wieder still. Blöder Hund. Waschen, packen, trinke mir noch einen Kaffee am Automat in der Küche und um 7Uhr gehts los. Hinterm Ortsausgang warten auf der linken Seite zwei Hunde. Der Eine hinter einem Zaun und der Andere freilaufend. Beide kleffen und fletschen die Zähne. Ich bleibe ein paar Meter vor ihnen stehen und warte bis der Pilger hinter mir vorbeizieht, schließe mich dann an und denke mir "soll er doch zuerst den Holländer (wir sind später gemeinsam in der Herberge in Sarria) beißen, vielleicht ist er dann schon satt". Doch nichts passiert. Der Kläffer hat die Rute eingezogen und wahrscheinlich noch mehr Angst als ich. Der Camino geht steil bergauf. Noch immer fühle ich mich wie im tiefsten Bayern. Kühe, Hunde, Höfe und es riecht sehr streng. Am höchsten Punkt des Tages, in San Xil, angekommen zeigt sich eine atemberaubende Aussicht. Hohe grüne Berge umgeben ein Tal indem die Wolken die Dörfer einhüllt. Es sieht aus wie ein riesiger Wattebausch. Irgendwann gehts auch wieder hinunter und Nebel lässt die Temperatur merklich fallen. Pulli wieder an, 2 Müsliriegel und eine Tüte O-Saft, mein Frühstück für Heute. Ich achte auf jeden Stein, jede Wurzel auf dem Weg. Habe keinerlei Probleme an den Sehnen und das ohne Medikamente, mir gehts richtig gut. So fliege ich quasi ins Tal hinunter. Galicien ist wirklich wie Bayern oder die Eifel, wobei es in der Eifel nicht so streng riecht. So erreiche ich sehr schnell Sarria. Rein in die Stadt und ab zur Herberge Don Alvaro. Ergattere das letzte Bett, und das um 11:15Uhr!!! Alfredo ist schon da. Die Unterkunft ist zwar sehr eng und alt, aber urgemütlich. Ein sehr schöner Patio, eine große Sonnenterasse auf dem Dach mit Liegen und Sonnenschirmen. Internet, großer Waschraum mit ordentlicher Dusche. Ein Kaminzimmer, doch dazu später mehr. Wäsche gewaschen, Dusche genossen. Dann kommen Irmgard und Gitte an, leider müssen die Zwei in einer anderen Alberge einchecken. Zu Viert suchen wir uns einen Supermarkt, brauche neues Duschgel (auch hierzu Morgen mehr) und Tabak. Am Nachmittag setze ich mich in eine Bar und genieße die herrliche Sonne und schreibe mein Tagebuch. Vorm Abendessen schlafe ich noch ein Stündchen auf der Terasse, hänge meine Wäsche ab um dann mit Alfredo das morgige Ziel zu beraten. Portomarin. Im dortigen Ort hatte Diana vor zwei Tagen in einer Sporthalle übernachten müssen, das wollen wir uns ersparen und Alfredo reserviert für uns zwei Betten. Während Alfredo sich mit einem italienischen Pilgerpaar trifft esse ich zusammen mit Andreas, Katrin und Josef zu Abend. Heute hat es Silke erwischt, sie mit Magen-Darm Problemen im Bett und ist am Nachmittag auf der letzten Rille in Sarria angekommen.  Nach dem Essen ist großes Treffen im Kaminzimmer angesagt. Es gibt spanischen Schnaps bis zum Abwinken, und das kostenlos. Die Hospitalera holt ständig Nachschub, ein Spanier spielt Gitarre und das internationale Stimmengewirr hört sich ziemlich lustig an. Ich bin der einzige Deutsche hier. Wir zwei machen unsere Späße und unterhalten die Leute, um 23Uhr ins Bett und ruckzuck bin ich eingeschlafen. Klassetag, ohne Medikamente und Schmerzen, nur bei Alfredo ist eine Grippe im Anflug die mich später dann auch heimsuchen wird.



Nebel beim Start am Morgen im Tal.


Diese Beiden waren harmlos.


Typischer Weg durchs Gelände.


Blick zurück zum Sonnenaufgang, sofort wurde es wärmer.


Blick zum höchsten Punkt des Tages in San Xil auf 780m.


Das Tal wie mit Watte eingedeckt, herrliches Bild.


Doch dann wurde es merklich kälter beim Abstieg ins Tal.


Noch ein letzter Blick zurück zur Sonne bevor die Sicht auf 20m beschränkt war.


Auch dieser Hund hat mich gar nicht beachtet. Zum Glück. Trotzdem blieb immer ein mulmiges Gefühl wenn ich an solchen Kläffern vorbei gehen musste.


Pilgerfrühstück im Grünen.


Gehweg in Sarria. Jede Stadt hatte seine eigenen Muschelsymbole, aber verlaufen war deswegen fast unmöglich.


Muschelmülleimer an der Wand in der Altstadt.


Der Patio der Alberge Don Alvaro.


Ein freies Eckchen gesucht und in der Sonne mein Mittagessen verzehrt. Weiches Brot, Churizo, Schmierkäse, Dose Pulpo und Orangensaft. Reichte vollkommen.


Blick hoch zur Sonnenterasse.


Mit Alfredo am Nachmittag auf der Terasse, da fing seine Grippe mit Halsschmerzen schon an.


Stinknormale Bar in der Stadt in der die Pilger ihr Menü einnahmen.


Das Kaminzimmer. Im Hintergrund erkennt ihr Alfredo mit den Erfrischungsvorräten, durcheinander trinken war angesagt. Die perfekten Schlafpillen sozusagen :-).
 
   
 
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