Mätes auf dem Weg nach Santiago
  21.Tag
 

12.05. León - Villar de Mazarife  21.7km

Ein verregneter Tag.
Um 7Uhr weckt uns mein Handy.Frühstückfernsehen an und nocheinmal genießen wir ein schönes sauberes Badezimmer. Ich habe mir mit Katrin das Zimmer geteilt um die Kosten niedrig zu halten. Ich hätte mir auch mit meinem chaotischen Pfarrer den Raum teilen können, doch Andries ist ein sehr lauter Schnarcher und da wäre die Erholung auf der Strecke geblieben. Wetterbericht im TV: Aktuell León 2Grad und Regen, mache das Fenster auf und bestätige leider.... , das muss doch mal wärmer werden hier!!! Wir sind schließlich in Spanien! Der Weg aus der Stadt hinaus ist wie in allen großen Städten nicht gerade prickelnd. Du suchst die gelben Pfeile an den Hauswänden oder Bordsteinen und die Abgase verpesten die Luft. Es regnet in strömen, die ganze Stadt ist auf den Beinen. So erreichen wir nach 2Std Virgen del Camino. An einer Bar sehe ich das Pferd wieder welches uns auch heute Früh überholt hatte, festgebunden und im Regen stehend. Ich denke "armer Gaul". Foto, Caballo aufgemuntert und hinein in die warme Stube für´n Kaffee und ein Stück Tortilla. Das sagenumwobene Virgen del Camino (Jungfrau des Weges) wird in der ganzen Region hoch verehrt. Im Jahr 1505 soll sie einem Hirten erschienen sein. Sie versprach, an der Stelle, auf die er einen Stein werfe, werde eine Kapelle entstehen. Einige Jahre später soll sie einem in Algerien in einer Holztruhe gefangen gehaltenen Spanier mitsamt Sklavenhalter, Truhe und Kette in das Heiligtum überführt haben. Demütig des Wunders widmeten beide Männer fürderhin ihr Leben der Jungfrau. Hier in Virgen del Camino müssen wir uns entscheiden ob wir der Originalroute folgen, ein paar Std entlang der N120, oder lieber querfeldein durch die locker bewachsene Hochebene Páramo (Moor). Wir entscheiden uns für die landschaftlich schönere Variante. Dann wandern wir weiter durch den immernoch anhaltenden strömenden Regen, fühlen uns wirklich gut (bei mir schmerzt im Moment nur die linke Sehne, trotz Drogen), und Matsche hält uns nicht auf. Schon ziemlich durchnässt kommen wir nach Chozas de Abajo (der Name des Dorfs >unter den Hütten< erinnert mich an die Straße "Unter Sachsenhausen" in der Nähe unseres Doms der übersetzt aus dem Mittelalter soviel heißt wie >unter sechs Häusern<, sechs Häuser waren damals unter einem großen Dach untergebracht). Hier machen wir eine längere Pause, die Sachen sind völlig nass. Weitere 4km weiter kommen wir nach Villar de Mazarife. Es ist erst 14:15Uhr doch bis zur nächsten Herberge sind es stramme 14km. Das Problem ist, wir haben allesamt nasse Füße, alle Schuhe undicht. Das heißt das darauf Blasen folgen werden wenn wir nich anhalten und wir würden erst sehr spät ankommen, so gegen 18:30Uhr inkl. Pausen. Unsicher ist auch ob wir unsere Sachen bis Morgen getrocknet bekommen. Wir bleiben hier und treffen es mal wirlich supergut an. Waschmaschine, Trockner, gemeinsames Pilgermenue und Internet. Der Hospitalero bereitet eine tolle Paella für die komplette Pilgerschaft mit seiner hübschen Tochter zu. Schmeckte wirklich hervorragend. Restkilometer nur noch 301.5!!!!!!! Morgen, kurz nach dem Abmarsch steht da nur noch eine ZWEI im Reisefuehrer. Hammer! Bis denne, euer Mätes.



Unser schönes Hotel am regenreichen Morgen.


Messingfußabdruck auf dem Gehweg.


Und die Symbolik der Jakobsmuschel in León.


Schöne Pilgerstatue bevor wir die Stadt verlassen.


Wir überqueren den Río Bernesga.


In Virgen del Camino steht der arme Gaul draußen im Regen während der Reiter schon seinen Kaffee trinkt.


Nur noch 319km am Ortsausgang, otimistisch schaue ich da nicht gerade drein.


Um zur Albergue St. Ana im Dorf das meinen Namen trägt hätten wir der Nationalstraße folgen müssen........


......doch wir entschieden uns für die "landschaftlich schönere Variante".


Das Moor zeigt sich von seiner besten Seite.


Man o man, die Stiefel wurden immer schwerer.


Dann wichen wir für ein Stück in die Heidelandschaft aus und gingen neben der Matsche weiter.


Willkommen in Chozas de Abajo auf dem Real Camino Francés.


In dem Nest trug tatsächlich der Dorfmittelpunkt meinen Namen.


Mittagspause mit Café con Leche und Cola. Die Klamotten sind triefend nass.


Ein Lächeln muss immer drin sein. Kann aber die Strapazen nicht verbergen.


Sehr gute Unterkunft. Albergue San Antonio de Padua mit 56 Betten in einem Raum. Zum Pilgermenü gab es eine sehr gute Paella.

 
   
 
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