Mätes auf dem Weg nach Santiago
  23.Tag
 

14.05. Astorga - Foncebadón  25.6km

Die Meseta ist geschafft.
Ich bin ziemich Früh wach. Aufstehen und waschen, Medizin genommen und wir machen uns ziemlich wortlos fertig zum Abmarsch. Hinaus aus der schönen Stadt von der ich leider viel zu wenig gesehen habe. Vom Profil her wird diese Etappe eher etwas für mich sein. Astorga liegt in einer Höhe von 881m und das Ziel Foncebad
ón ist 1439m hoch. Zuerst immer sanft ansteigend, nur zum Schluss etwas steiler. In Murias de Rechivaldo bekommen wir nach einer Stunde unser Frühstück. Kurz bevor es weitergeht treffe ich vor der Tür in kurzen Abständen Wolfgang aus Wien, den ich zuletzt in Torres del Rio gesehen habe und Alfredo aus Rom wieder. Kurzer Erfahrungsaustausch und frisch gestärkt weiter durch die Kälte. In kurzen Abständen passieren wir Santa Catalina de Somoza und El Ganso. Im letzteren Ort trinken wir noch einen Kaffee in der Bar Mesón Cowboy, hier spielte eine Filmszene der Komödie "Pilger auf Französisch". Bilder gemacht, Regenponcho an weil der Regen sich mal wieder zeigt und auf zu den letzten 13 Kilometern. Die dichte Bewölkung nimmt uns den Blick auf die Montés de Leon, nur ab und zu sieht man die schneebedeckten Berge zu unserer Linken. In Rabanal del Camino sind wir schon ziemlich durchnässt, doch weil es stetig bergauf geht habe ich kaum Schmerzen. Die letzten Meter hinauf nach Foncebadón werden von der Beschaffenheit des Weges heftig. Schmale und ausgewaschene Pfade mit großen Steinen. Die Schneeschmelze weicht den Boden dermaßen auf das wir zwischendurch links und rechts in die Heidelandschaft ausweichen müssen, doch auch hier ist der Boden weich, nur halt ohne Matsche. Der Nebel ist mittlerweile so dicht das man nur noch wenige Meter weit sehen kann. Ich glaube schon gar nicht mehr dran, da erreichen wir dieses verlassene Geisterdorf indem nur die drei Herbergen und ein Restaurant bewohnt sind, wobei bewohnt bei einem Restaurant nach nicht richtig ist. Die erste Herberge auf der rechten Seite ist belegt, na prima. Als der Hospitalero mir das Wort "cerrado" sagt, welches so viel bedeutet wie geschlossen, fällt mir ein einzelner Franzose neben mir auf der daraufhin schnell vor mir die Herberge verlässt. Der Kamerad ist auch auf der Suche nach einem Bett. Ich gebe kurz Katrin und Andreas zu verstehen das wir weiter müssen und überhole ihn ganz elegant auf der Straße (Straße kann man diesen Untergrund nicht nennen, nur Lehm, Rinnsale und Matsche) den Franzosen sodass ich als Erster die nächste Herberge betrete. Von Außen zwar nicht sehr Vertrauenserweckend aber von innen sehr eng und gemütlich mit einem offenen Kamin. Ich stehe also vor der Hospitalera und bekomme die letzten drei Betten, ätsch. Der Kamerad muss weiter zur letzten Unterkunft. Eine alte Kirche ohne Heizung, und das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Bett eingenommen, Sachen zum Trocknen aufs Etagenbett gehangen und runter zum Kamin. Hier treffen wir die fünf netten Franzosen wieder die schon in Zentralfrankreich gestartet sind. Bonjour Martin, man kennt sich halt. Am Kamin sitzen wir gemütlich mit allerhand Leuten zusammen. Jeder gibt mal eine Karaffe Rotwein aus, oder einen Teller Serrano-Schinken und Knabbersachen. Der Nachmittag wird richtig gemütlich, mit Vino Tinto geht alles viel besser und leichter. Hier treffe ich zum ersten Mal Ulrike und Cäcilie aus Recklinghausen. Da ich mein Trikot trage kommt kurz das Thema Fussball auf, Ulrike ist Schalker, und jede Menge Erfahrungen vom Camino werden ausgetauscht. Das Pilgermenü hier in der Herberge ist leider nur vegetarisch, doch heute möchte ich gerne mal wieder ein Stück Fleisch essen weil ich merke das mir irgendwie die Energie ausgeht. So essen wir am Abend in dem mittelalterlichen Restaurant in dem schon Hape gegessen hatte. Rippchen mit den Fingern und Pommes, perfekt.



Katrin und Andreas vor mir. Leicht bergauf ohne Probleme.




Bar Mesón Cowboy. Total urig.



Mein Pfarrer Andreas aus der Nähe von Amsterdam. Ganz lockerer Kerl.


Das Wetter wurde wieder schlechter, Poncho an.



Der Weg zum Aufstieg nach Foncebadón. Schneeschmelze.



Unsere Herberge Monte Irago.



Gemütlich aufwärmen vorm Kamin. Ulrike, Cäcilie, Andreas und Katrin und Vino Tinto.....



Diejenigen die jetzt noch ankommen müssen weitergehen.



Der Himmel reißt kurz auf und ich hoffe auch besseres Wetter. Diese tolle Aussicht ins Tal hinunter war uns leider den ganzen Tag verwehrt.



Auf Mittelalter getrimmtes Restaurant. Aber lecker war es auf jeden Fall.

 

 
   
 
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