Mätes auf dem Weg nach Santiago
  26.Tag
 

17.05. Cacabelos - Las Herrerías  30km

Jeden Tag eine gute Tat.
Hervorragend geschlafen, um 06:30Uhr aufgestanden und so gegen 07:15Uhr gehen Belen, Alfredo und ich gemeinsam los. Wir wollen zuerst mal bis Villafranca del Bierzo laufen und dort etwas frühstücken. Doch heute gehe ich nicht die neue Strecke durch die Berge (9km) über Valtville de Arriba sondern den kürzeren Originalweg an der Landstraße entlang bis Villafranca, das sind immerhin auch noch 7,2km aber für meine Sehnen sowieso besser. Dort angekommen finden wir eine sehr gemütliche Bar abseits des Durchgangsweges aber trotzdem noch in der schmucken Altstadt. Der Barkeeper ist sehr redselig und so quatschen wir über Fußball, er kennt sogar die Blauen und weiß das wir Zweiter geworden sind. Alfredo übersetzt mal ins Englische (für mich), und mal von englisch ins Spanische (für Belen und den Wirt). Der Nordicwaklingstock von Belen ist defekt. Der Hospitalero Vorgestern in Molinaseca hatte ihr die Überwurfmutter vom Teleskop dermaßen fest angezogen das bisher Niemand das Teil lösen konnte. Belen braucht die Stöcke unbedingt weil sie auf der einen Seite sehr starke Knieschmerzen hat und der Stock sie ein wenig stützen soll. Wir lassen uns vom Wirt eine Zange geben und bekommen zu Dritt doch tatsächlich die Mutter gelöst. So, jetzt erstmal frühstücken, dann sehen wir weiter denn das Teil ist furchtbar schwergänging und funktioniert immer noch nicht. Ich beruhige Belen, (zur Not gebe ich ihr eben meine eigenen Stöcke, sie hat sie wirklich nötiger als ich) schiebe mein Bocadillo beiseite und schraube alle Teile auseinander.  Alle Einzelteile sind in Ordnung. Hm. Dann nehme ich mir vom Frühstück eine Ration Butter und fette Alles ein. Zusammengeschraubt, nochmal auseinander und wieder zusammengeschraubt, putze die Butter von Außen ab und schwupp, funktoniert das Teil wieder. Mein Frühstück schmeckt nun noch viel besser. Jeden Tag eine gute Tat, ich hab meine schon erledigt :-) , und das um 09:00Uhr Morgens. Belen ist überglücklich, Alfredo klatscht und der Barkeeper staunt. "You are a Genius". "No no, thats my Profession". Danach nimmt Alfredo den Camino Duro in Angriff, ich entscheide mich für die Bundesstraße weil ich mich für den Cebreiro (1306m) am nächsten Tag schonen will. Die LKW´s nehme ich in Kauf, sind doch nur schlappe 17km. Belen möchte noch etwas besorgen und so verabschieden wir uns alle voneinander. Alfredo und ich machen einen Treffpunkt aus, die brasilianisch geführte Herberge in Vega de Valcarce. Die Strecke ist wirklich halb so schlimm denn eine kleine Betonwand trennt mich gut geschützt vom Verkehr. Es wird ein klasse Tag. Mit guten Füßen und Beinen schaffe ich am Ende 30km. An der ausgemachten Herberge bin ich schon um 13:15Uhr, als erster Pilger überhaupt. Schaue mir alles an und gehe dann lieber weiter, weil sie nicht so gut gepflegt aussieht und der Barkeeper in Villafranca uns davon abgeraten hatte. Weiter gehts die nächsten 3,6km schon sehr steil bergauf bis nach Las Herrerías, ein kleiner Vorgeschmack auf Morgen. Doch jeden Meter den ich Heute hinter mir bringe verkürzt den Anstieg Morgen. Alfredo wird schon irgendwo unterkommen, als alter erfahrener Hase. Im Ort angekommen beziehe ich ein Bett in der sehr kleinen aber feinen Herberge "Refugio de Herrerías" für 5€ in der nur 20 Betten stehen. Ich nehme mein Bett in Beschlag und über mir macht Ulrike ein Nickerchen, Cäcilie liegt ein Bett weiter, auch oben. Wunderbar! Packe meinen Rucksack aus und wecke die Zwei dabei unweigerlich. Gemeinsames Pilgermenü am Abend im Ort ist geregelt. Wir verbringen einen lustigen Abend mit ansprechendem Essen. Danach sitzen wir noch mit Anderen vor dem Refugio und trinken Vino Tinto, die Hospitalera und ihr Amigo ist auch dabei und so brauchen wir auch nicht schon um 22Uhr ins Bett. Es ist noch schön warm draußen, ein schöner Sonnenuntergang und es wird viel gelacht. Toller Tag!


Sonnenaufgang kurz nach dem Abmarsch.


Villafranca del Bierzo am Ortseingang.


Mit Belen und Alfredo nach dem Frühstück.


Pilgerdenkmal in Villafranca del Bierzo.


Links der Gehweg neben der Betonmauer.


Der Hinweis nur nach Links oder Rechts zu gehen und nicht die Straße zu überqueren, ansonsten blühe der Tod. Sin Muerte > Ohne Tod. Nicht übel, dieser Hinweis.


Jede Menge LKW´s befuhren die Straße, doch die Lautstärke habe ich mit meinem MP3-Player wettgemacht.


Tolle Umgebung. Wetter ab Mittag sehr heiß.


Die Häuser in Blau sah man auf dem kompletten Weg, auch schon im Baskenland. Die gefielen mir natürlich besonders gut :-)


Romanische Brücke am Ortseingang von Las Herrerías.


Am Nachmittag vor dem Refugio. Neben mir sitzt Ulrike aus RE. Die beiden Jungs kommen aus Bitburg und Bayern, echte Spinner (Einhellige Meinung von uns Dreien), reden nur naiven Unsinn und glauben auch noch daran.


Beim Pilgermenü in der einzigen Bar im Miniort Las Herrerías. Hat nur 50 Einwohner, mit Pilger 70!!!


Zurück vom Essen, bergauf zum Refugio.


Lecker warm Draußen, nur der Vino Tinto war gekühlt. Von Links: Cäcilie, die Hospitalera und Ulrike.


Von Links: Ein netter Kerl aus Wien, der Bitburger und der Freund der Hospitalera.


Abendrot aus Richtung Westen.


Um 23Uhr ins Bett.

 
   
 
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