Mätes auf dem Weg nach Santiago
  30. Tag
 

21.05. Portomarin - Palas del Rei  25km

Grippe in Anmarsch.
Laut Herbergsordnung darf ab 07:30Uhr das Licht angeschaltet und auch um diese Zeit erst Krach gemacht werden. Doch die Tourigrinos aus Italien und ein Japaner, dessen Bett sich über meinem befindet, fangen um 5Uhr mit dem Packen an. Mit Stirnlampen auf dem Kopf geht das geknistere los. Ich bin noch richtig müde obwohl ich nur ein einziges Mal wach und somit auf dem WC war. Da bahnt sich also etwas an. Draußen ist es sehr frisch und nebelig, was wohl am nahegelegenen Fluss liegt und sich Portomarin zudem auch noch in einem Tal befindet. So beginnt die heutige Etappe eben mit wenig Sicht auf die schöne Landschaft. Nicht nur die 120 Pilger meiner Herberge machen sich fast zeitgleich auf den Weg, sondern auch Diejenigen aus den anderen zwei Herbergen. So kommt es auf der Brücke direkt nach dem Start fast zum Stau. Das Pilgerfeeling ist endgültig dahin. Die ersten beiden Stunden bis zum Frühstück in Gonzar entlang der C535 knubbelt es sich förmlich. Der Nebel ist verschwunden und die Sonne lässt die Temperatur in die Höhe schnellen. Ich fühle mich schlapp und habe Halsschmerzen. Noch vor Mittag schmeiße ich die zweite IBU ein. Der Tag wird richtig heiß, ich trinke genügend um den Flüssigkeitverlust auszugleichen. Noch vor Hospital da Cruz treffe ich Irmgard und Gitte. Ich schließe mich den Beiden an um nicht zu schnell zu gehen. Erstens haben wir unsere vier Betten schon reserviert und zweitens ist es viel zu warm um mein Tempo beizubehalten. Hinter Hospital da Cruz verlässt der Camino die Landstraße und es wechseln sich kleine und kleinste Weiler und Wälder ab. Nach Rechts eröffnet sich der Blick auf die Sierra de Ligonde. In Areixe machen wir eine längere Pause mit Cafè con Leche, Bocadillo mit Rührei und eiskalter Cola. Jilles, einer der fünf tapferen Franzosen ist auch schon hier. Kurz Info´s ausgetauscht und da isser auch schon wieder weg. Es dauert nicht lange da taucht Alfredo auf. Ihm geht es heute auch nicht wirklich gut. Ich muss mal wieder etwas reparieren, denn die Gummidämpfer die man auf die Spitzen der Stöcke steckt wenn Asphalt den Straßenbelag bildet haben Löcher bekommen. Und das ständige klackende Geräusch geht mir auf die Nerven. So bitte ich die Anderen mal nachzuschauen ob sie 1Cent-Stücke im Portemonaie für mich haben. Ich stopfe in jeden Gummischutz eine Münze bis zum Boden um sie dann wieder über die Spitzen zu schieben. Alles paletti. Passt und die Stöcker dämpfen beim Abstoßen wieder. Alfredo macht sich langsam wieder auf den Weg, doch wir Drei geniessen die Sonne und beobachten noch ein wenig die vorbeigehenden Pilger. Als wir uns auf machen haben wir nur noch sechs Kilometer vor uns. Ich lasse die Damen vor gehen und genieße die Landschaft. Gegen 13Uhr sind es mit Sicherheit dreißig Grad Celsius. Die Grippe ist nun vollständig da und langsam sehne ich mir das Etappenziel herbei und zu den Halsschmerzen gesellt sich ein Schnupfen, Sommergrippe, na prima. Kurz vorm Ziel kann ich kaum noch Schritt halten mit Gitte und Irmgard und bin ziemlich kraftlos und bleibe manchmal kurz stehen. Alfredo gabeln wir dann noch an der Stadtgrenze auf und wir finden auch schnell unsere Alberge "Buen Camino". Insgesamt 42 Betten, kostet 9€ und ein Vierbettzimmer für uns.  Wir machen zuerst einen Mittagsschlaf um dann Proviant einzukaufen. Hunger habe ich keinen allzugroßen und kaufe ich nur Obst um wieder fit zu werden. Trotzdem besuchen Alfredo und ich eine Pulperia die uns ein italienischer Pilgerfreund empfohlen hat und dort belassen wir es auch bei je einer Racion Pulpo die uns jedoch total begeistert. Butterweich, zergehen wunderbar auf der Zunge und ziehen sich kein bißchen beim Kauen. Dazu ein Glas Weiswein und danach sehr früh ins Bett. Die Nacht verbringe ich dann hauptsächlich mit Nase putzen..................



Beim Aufbruch in der Herberge stehen die Rucksäcke der Tourigrinos zum Abholen bereit.


Start am Morgen im dichten Nebel.


Eiserne Brücke in Portomarin bevor es immer leicht bergauf ging.


Auf die Sonne war in diesen Tagen absolut Verlass, immer pünktlich nach den ersten 5 - 8 Kilometern kam sie hinter den Bergen hervor.


Haus in Gonzar, der erste Kaffee wartet schon.


Typischer Kornspeicher in Galicien.


Toller Weg und bestes Wetter.


Pause für die Rucksäcke..................


..................und für uns.


Vierbeiniger Pilger.


Schon ziemlich kraftlos, aber die Kilometersteine geben neue Energie.


Die Richtung stimmt.


Endlich ist Palas del Rei erreicht.


Mein Vitaminessen zum Abend.
 
   
 
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