Mätes auf dem Weg nach Santiago
  25.Tag
 

16.05. Molinaseca - Cacabelos  22km

Tauwetter.
Gut geschlafen und sehr viel Platz zwischen den Etagenbetten. Alfredo verabschiedet und um 07:15Uhr gehe ich los. Das Wetter ist perfekt. Pulli und kurze Hose und ruckzuck bin ich in der letzten großen Stadt bis Santiago, in Ponferrada. Dabei gehe ich aus Versehen nicht die kürzere Originalstrecke (5km) an der Landstraße entlang, sondern über Campo die längere 7,2km dörfliche Route. Bis ich das gemerkt hatte war es leider schon zu spät. Kein Pilger vor oder hinter mir und es ist auch noch Sonntag, die Straße gehört alleine mir. In Ponferrada ins erstbeste Cafe in der Altstadt, trinke nur Cafe con Leche, lese eine spanische Zeitung und suche dann noch einen Geldautomat. Sonntags Geld zu ziehen ist eigentlich nicht sehr ratsam, denn falls der Automat einmal die Karte verschlucken sollte hast Du keine Chance um bei den Bankangestellten nach der EC-Karte zu fragen. Doch alles klappt wie am Schnürchen. Den Pulli längst verstaut mache ich mich auf den Weg aus der Stadt herraus. Es wird immer wärmer, kurzzeitig begleiten mich Manolo und Maria-José aus Sevilla, das Paar werde ich später noch besser kennenlernen. Hinter Ponferrada gehe ich durch allerhand kleine Dörfer. Hier erwacht langsam das Sonntagsleben und die Einwohner sitzen zum Frühstück draußen in den Bars und schenken allen vorbeigehenden Pilgern eine freundliches Buen Camino oder Bon Viaje. Noch vor Fuente Nuevas ziehen ich locker an den beiden Spaniern von Gestern vorbei. Buenos Dias Ignazio y Gulliermo, buen Camino. Ein kurzes Gespräch im Vorbeigehen und als ich mich von ihnen entferne höre ich wie sie sich erstaunt über mich unterhalten weil ich noch ihre außergöhnlichen Namen parat hatte, doch sie wussten meinen nicht mehr. Peinlich Amigos. In Fuente Nuevas treffe ich Alfredo und Belen, eine ganz nette Frau aus Madrid die zeitweise mit Alfredo unterwegs ist. Während ich mir hier ein Frühstück (Cafe solo und Toast komplett 2€) gehe die Beiden weiter. In Camponaraya knipse ich die schönen Temperaturanzeigen von zwei Apotheken: Zuerst sind es noch 21Grad und kurz danach schon 24Grad Celsius. Es nur noch Aufwärts. Dann überquere ich zum letzten Mal die A6 und schon ist die Landschaft wie ausgewechselt, endlich wieder Weinberge auf beiden Seiten des Caminos. Ich gehe an die letzten Reserven meines Wasservorrats und genieße das Traumwetter. Muss kurz an Jürgen denken, der sagte bei diesen Temperaturen immer "Tauwetter für Di..." und grinse vor mich her. Das läuft auch schon "No one but you, only the good die young" auf meinem MP3-Player, na wenn das wiedermal kein Zeichen ist. Am Ortseingang vor Molinaseca sitzt Alfrdo im Schatten und raucht sich noch eine Camel. CU later my Friend. Um zur Herberge zu gelangen muss ich das ganze Städtchen durchqueren. Eine schöne Altstadt mit engen Gassen und vielen Cafes und Bars. An einem Haus fotografiere ich den zurückversetzten Patio durch ein halboffenes Tor. Dabei stehe ich mit dem Rücken zur offenen Tür einer Bar, drehe mich um und da steht doch tatsächlich Cäcilie an der Theke. Ich gehe hinein und da sitzen die Anderen alle bei einer Tasse Kaffee. Andries und die Damen, allesamt, sind vorhin erst aus Ponferrada hier eingetroffen und werden weiter nach Villafranca del Bierzo ziehen. Wieder so´n Zufall auf dem Weg, passieren wirklich ständig. Doch ich bleibe dabei und teile meinen Freunden mit das ich in Cacabelos bleibe. Es ist mittlerweile 13Uhr als ich in der Herberge einchecke, kurz nach mir kommt Alfredo. Alles klar, dadurch können wir uns ein Zweibett-Zimmer teilen. Duschen, Wäsche waschen und aufhängen und schon finden wir uns in einer kleinen Bar wieder. F1 aus Monaco schauen. Hier erfahren wir auch das am Abend Fußball gezeigt wird, Barca auf dem einen Flachbildschirm und Real auf dem Anderen, zeitgleich. Während F1 läuft wird AS Roma am letzten Spieltag leider nur Zweiter in Italien hinter Inter. Tifosi Alfredo ist ein heißblütiger Anhänger vom AS Roma. Leidensgenosse Alfredo. Dann sehen wir uns eben nächstes Jahr in der Kohleliga wieder. Kläre Ihn über den großen Traditionsclub in Blauweiss auf und über die doofen in Schwarzgelb, und ich erfahre alles über seinen Club und über Lazio. Nach dem Rennen zurück zur Herberge, Proviant verzehren, Tagebuch schreiben, Belen und Klaus + Luise begrüßen, Nickerchen. Dann am Abend zurück in die Bar. Zum Glück schließt unsere Herberge erst um 23Uhr, so können wir bis zum Abend Lionel Messi Show bewundern und Barca wird Meister. Hammer-Tag, wenn es so bleibt bin ich vollauf zufrieden. Wir sprechen noch über die Route von Morgen. Dort wartet nämlich der Camino Duro (harter Weg), das ist der Weg hinter Villafranca del Bierzo nach La Faba den Hape so wild beschrieben hat. Man hat die Wahl zwischen 10km  sehr übel bergauf und bergab oder 9km entlang der alten N6 an der jede Menge LKWs die Luft verpesten aber leichter ist weil die Straße sehr flach verläuft. Ich werde Morgen entscheiden, je nach Verfassung meiner Sehnen.
Laziomerda, Mätes.


Aufbruch in Molinaseca Frühmorgens.


Herrlicher Sonnenaufgang im Rücken.

Sehr oft gesehen.........

........der Camino als letzter Weg.


Schneebedeckte Berge zur Linken.


Alte Templerburg in Ponferrada.


Frühmorgens in Ponferrada, die Stadt schläft noch.


Blick zurück auf Ponferrada.

Kirchturm in Fuentes Nuevas. Typisch für Nordspanien, auf jedem Kirchturm mehrere Storchennester.

Straßenname in Camponaraya.

Ebenfalls ein Straßenname in Camponaraya.


Lecker warm.


Noch leckerer :-).


Weinberge hinter der A6.

Toller Weg, bestes Wetter.


Schild an einer Hauswand welches Mut macht.


Die Zweibettzimmer der Herberge sind witzigerweise um eine alte Kirche herum erbaut.


Im Vordergrund mein Platz andem ich zu Mittag gegessen habe und in Ruhe schreiben konnte.

 
   
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden